„Jeder sechste Grundschüler kann nicht richtig schwimmen.“ (KIGGs-Studie/ Robert Koch Institut 2014).
Dieses Studienergebnis zeigt den dringenden Handlungsbedarf bei den Schwimmfähigkeiten vieler Kinder und wird leider bestätigt durch die steigende Anzahl der Ertrinkungsunfälle. In Deutschland ertranken 2018 504 Menschen – die meisten davon (89) in Bayern. Besonders erschreckend ist hierbei der Anteil der jungen Menschen zwischen 0 und 20 Jahren: so stieg die Zahl von 44 (2017) auf 71 im Jahr 2018! (Ertrinkungsstatistik DLRG/ Mai 2019). Aus sportlicher Sicht ist die Bilanz ebenso negativ: wurden im Jahr 1975 deutschlandweit noch 408.880 Jugendschwimmabzeichen Bronze abgelegt, waren es 2002 nur noch 56.650 (Quelle: DLRG).
Es gibt für diese Situation sicherlich mehrere Gründe, z.B:
- Bädersterben und Freizeitbäder: allein in Bayern droht 65 Schwimmbädern (deutschlandweit 320) aus Kostengründen die Schließung, wie Innenminister Herrmann bereits 2014 bekannt gab. Die noch vorhandenen Bäder haben inzwischen meist einen reinen Freizeit- und Spaßcharakter mit vielen stehtiefen Wasserbereichen, so dass die Notwendigkeit des Schwimmen-Könnens von vielen Eltern und auch Kindern unterschätzt wird.
- Möglichkeiten der Schulen: viele Schulen haben nicht die Möglichkeit regelmäßig Schwimmen im Rahmen der Sportstunden zu unterrichten. Häufig sind die Wegstrecken zu groß und mit enormen Kosten verbunden, in vielen Fällen steht u. U. gar kein Schwimmbad zur Verfügung. Laut DLRG haben bundesweit rund 20% aller Grundschulen keinen Zugriff auf ein Schwimmbad (DLRG Jahresbilanz 2012).
- Förderung durch die Eltern: die Schwimmfähigkeiten vieler Kinder werden von den Eltern oft nicht ausreichend gefördert. Das Erreichen des Seepferdchenbzeichens ist als Nachweis für sicheres Schwimmen nicht ausreichend. Als schwimmfähig gilt, wer das Jugendschwimmabzeichen in Bronze erworben hat.
Seit vielen Jahren versuchen wir mit unserem Kursangebot einen Anteil an der Verbesserung der oben geschilderten Situation zu leisten.
Ein spezielles Pilotprojekt mit einer Grundschule im Winter 2015 hat gezeigt, dass ein Schwimmangebot direkt über die Schule hierbei zusätzliche Vorteile bietet. Die Klassengemeinschaft und das gemeinsame Ablegen von Schwimmabzeichen animieren zum Schwimmen. Für Eltern und Schule ist der organisatorische Aufwand (Anmeldeprozedere, Fahrgemeinschaften, etc.) sehr gering und die Kosten können ggf. über Zuschüsse oder Sponsoren zusätzlich minimiert werden.
In unseren eigens organisierten Kursen werden vorhandene Fehlerbilder behoben, die Schwimmleistungen gesteigert (Ausdauer/Kraft) und eine weitere Schwimmart (Rücken/Kraul), so wie der Kopfsprung vermittelt.
Unsere Ziele sind:
Steigerung der Sicherheit für den Aufenthalt in Schwimmbädern oder an Gewässern
Verbesserung der Schwimmleistungen für das Sportabzeichen
Verbesserung und Stabilisierung der Schwimmfähigkeiten für den Sportunterricht an weiterführenden Schulen
Wie läuft ein solches Projekt ab?
Wir besprechen mit einem Verantwortlichen der Schule oder des Elternbeirates einen möglichen Kurstermin, die Uhrzeit und die maximale Anzahl an Plätzen. Schule oder Elternbeirat informieren die Eltern der entsprechenden Klassen über die Aktion. Die Anmeldung erfolgt dann direkt über unsere Website.
Eine Woche vor Kursbeginn erhalten alle angemeldeteten Teilnehmer per Mail die Kursunterlagen (Anmeldeformular, etc.) und die letzten Kursinformationen und dann geht ´s los…
Der Schule entstehen dadurch weder ein zusätzlicher Zeitaufwand noch Kosten, Kommunikation und Anmeldung erfolgen direkt über bzw. bei uns.
Schwimmprojekte können im Winter durchgeführt werden und ggf. auch an unsere regulären Kurse angegliedert werden. Im Sommer ist eine Kursdurchführung auch in unserer mobilen Schwimmschule direkt vor Ort möglich.
Interesse? Kontaktieren Sie uns!
Unsere Partnerschulen im Landkreis Eichstätt: